Donnerstag, 4. Juli 2013

Akanthus

Acanthus mollis L.

AKANTHUSGEWÄCHSE
Acanthaceae






Der Akanthus ist ein Vertreter einer in den Tropen und Subtropen verbreiteten Familie, von der jedoch nur wenige Arten das Mittelmeergebiet erreichen. Rund um das Mittelmeer kommt der Akanthus wild und verwildert vor, wird jedoch häufig auch als Zierpflanze kultiviert. In Mitteleuropa findet man ihn gelegentlich in Gärten angepflanzt. Mit seinen dekorativen, weißen, purpurn geaderten, rachenblütenähnlichen Blüten und dunkelgrünen, glänzenden, fiederteiligen, Blättern ist er eine stattliche Erscheinung. In der Ornamentik spielt das <<Akanthusblatt>> seit dem klassischen Altertum eine große Rolle; es ist jedoch ungewiß, ob das Blatt dieser Art bzw. Gattung als Vorbild gedient hat.
Ein Aufguß der Pflanze wurde von den Ärzten der Antike gegen zahlreiche Leiden empfohlen. Dioskurides und Plinius hoben ihre wassertreibenden Eigenschaften hervor und verabreichten sie bei Entzündungen der inneren Organe. Selbst vor Lungentuberkulose sollte sie schützen. Heute wendet man sie gewöhnlich außerlich an. in Form von Bädern, Kompressen, Umschlägen und Mundwasser.

Vorkommen: Im Mittelmeergebiet; an steinigen Stellen und auf Schutt; bis 300m
Kein Vorkommen in A, CH, D;  getrocknet in Apotheken nicht erhältlich.
Merkmale: 40 cm - 1,50 m hoch, Ausdauernd; Stengel aufrecht, robust, gegen die Basis mit wenigen Blättern; grundständige Blätter sehr groß, kahl, weich, tief eingeschnitten; Blüten weiß, oft purpurn geadert (Juli-August), 5-6 cm lang, sitzend 4reihig in langer Ähre angeodnet, mit einem bedrornten Hochblatt und 2 schmalen Vorblättern, Kelch ungleich 4zipfelig, der obere Zipfel helmartig über die Blüte gewölbt, violettlich, Krone nur mit 3lappiger Unterlippe, Staubblätter 4; Kapsel braun, glatt mit 2-4 dicken, glänzend braunen Samen; Wurzelstock dick, mit weißlichen Wurzeln. Geschmack bitter.
Wirksame Teile: Blüten, frische Blätter, Wurzeln (Herbst), Blätter und Wurzeln können im Backofen getrocknet werden.
Inhaltstoffe: Mineralsalze, Schleim, Zucker, Bitterstoffe, Gerbstoff.
Medizinische Eigenschaften: Appetitanregend, erweichend, fördert die Gallensekretion, wundheilend.
Anwendung: Innerlich und äußderlich

Dienstag, 2. Juli 2013

Ackerschachtelhalm

Equisetum arvense L.

Katzenschwanz, Zinnkraut

SCHACHTELHALMGEWÄCHSE
Equisetaceae



Vieles in der Biologie der Schachtelhalme ist eigenartig, ja außergewöhnlich.
Wie die Farne und Bärlappe gehören sie zu den Gefäßkryptogamen, die zwar Wurzeln, vereinzelt sogar primitive Blüten, aber keine Samen ausbilden und sich statt dessen mir staubfeinen Sporen fortpflanzen.
Diese sind in Sporangienbehältern enthalten, die auf der Unterseite kleiner Schüppchen sitzen.
Sie sind von vier elastischen Bändern umwickelt, die sich bei Trockenheit entrollen und für die Ausstreuung der Sporenmasse sorgen.
Der Ackerschachtelhalm bringt aus ein und demselben Stock zwei sehr verschieden gestaltete Triebe hervor. Zuerst erscheinen bleichrötliche, astlose Sprosse ohne Blattgrün, die an ihren Enden Sporangienähren tragen. Nach einiger Zeit verwelken sie, und es treiben grüne, stark verzweigte, unfruchtbare Sprosse aus, die, neben anderen oberirdischen Organen, zu heilkundlichen Zwecken herangezogen werden. Wegen ihres hohen Kieselsäuregehaltes benutzte man die Sprosse früher auch zum Reinigen von Geschirr und Zinn.



Vorkommen: In Europa; an Wegrändern, in Äckern, auf unkultivierten Plätzen; bis 2500m.
Merkmale: 10-50 cm hoch. Ausdauernd, mit tief im Boden verlaufendem Wurzelstock; fertile Frühjahrstriebe (März-April) 10-25 cm, einfach, strohfarben bis rötlich, mit braunen, 8- bis 12zähnigen Scheiden und endständiger, bräunlicher Ähre, im Sommer verschwindend; unfruchtbare Sommertriebe ab Mai entwickelt, stark quirlig verästelt, mit gefurchtem Stengel und 4- bis 12zähnigen Scheiden, Äste 3- bis 5kantig, unterstes Glied länger als die Scheide. Geruchslos.
Wirksame Teile: Ganze Pflanze ohne Wurzel.
Inhaltsstoffe: Mineralsalze (Kieselsäure), Glykoside, Gerbstoff, Saponin, Bitterstoff.
Medizinische Eigenschaften: Adstringierend, blutstillend, harntreibend, mineralsalzzuführend, narbenbildend.
Anwendung: Innerlich und äußerlich; +