Dienstag, 2. Juli 2013

Ackerschachtelhalm

Equisetum arvense L.

Katzenschwanz, Zinnkraut

SCHACHTELHALMGEWÄCHSE
Equisetaceae



Vieles in der Biologie der Schachtelhalme ist eigenartig, ja außergewöhnlich.
Wie die Farne und Bärlappe gehören sie zu den Gefäßkryptogamen, die zwar Wurzeln, vereinzelt sogar primitive Blüten, aber keine Samen ausbilden und sich statt dessen mir staubfeinen Sporen fortpflanzen.
Diese sind in Sporangienbehältern enthalten, die auf der Unterseite kleiner Schüppchen sitzen.
Sie sind von vier elastischen Bändern umwickelt, die sich bei Trockenheit entrollen und für die Ausstreuung der Sporenmasse sorgen.
Der Ackerschachtelhalm bringt aus ein und demselben Stock zwei sehr verschieden gestaltete Triebe hervor. Zuerst erscheinen bleichrötliche, astlose Sprosse ohne Blattgrün, die an ihren Enden Sporangienähren tragen. Nach einiger Zeit verwelken sie, und es treiben grüne, stark verzweigte, unfruchtbare Sprosse aus, die, neben anderen oberirdischen Organen, zu heilkundlichen Zwecken herangezogen werden. Wegen ihres hohen Kieselsäuregehaltes benutzte man die Sprosse früher auch zum Reinigen von Geschirr und Zinn.



Vorkommen: In Europa; an Wegrändern, in Äckern, auf unkultivierten Plätzen; bis 2500m.
Merkmale: 10-50 cm hoch. Ausdauernd, mit tief im Boden verlaufendem Wurzelstock; fertile Frühjahrstriebe (März-April) 10-25 cm, einfach, strohfarben bis rötlich, mit braunen, 8- bis 12zähnigen Scheiden und endständiger, bräunlicher Ähre, im Sommer verschwindend; unfruchtbare Sommertriebe ab Mai entwickelt, stark quirlig verästelt, mit gefurchtem Stengel und 4- bis 12zähnigen Scheiden, Äste 3- bis 5kantig, unterstes Glied länger als die Scheide. Geruchslos.
Wirksame Teile: Ganze Pflanze ohne Wurzel.
Inhaltsstoffe: Mineralsalze (Kieselsäure), Glykoside, Gerbstoff, Saponin, Bitterstoff.
Medizinische Eigenschaften: Adstringierend, blutstillend, harntreibend, mineralsalzzuführend, narbenbildend.
Anwendung: Innerlich und äußerlich; +

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen